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Selbst­stän­dig­keit als Arzt: Wie du dei­ne eige­ne Pra­xis grün­den kannst

Du bist Arzt oder Ärz­tin und möch­test in die Selbst­stän­dig­keit star­ten? Du träumst davon, dei­ne eige­ne Pra­xis zu füh­ren und dei­ne Pati­en­ten nach dei­nen Vor­stel­lun­gen zu behan­deln? Dann bist du hier rich­tig. In die­sem Blog­bei­trag erfährst du, wie du den Schritt in die Selbst­stän­dig­keit als Arzt oder Ärz­tin erfolg­reich mei­stern kannst. Wir geben dir Tipps zur Pra­xis­grün­dung, zur Finan­zie­rung, zum Mar­ke­ting und zur Orga­ni­sa­ti­on dei­ner Pra­xis.

Pra­xis­grün­dung: Was musst du beach­ten?

Bevor du dei­ne eige­ne Pra­xis eröff­nen kannst, musst du eini­ge Vor­aus­set­zun­gen erfül­len. Dazu gehö­ren:

- Die Appro­ba­ti­on als Arzt oder Ärz­tin: Die­se erhältst du nach dem Abschluss dei­nes Medi­zin­stu­di­ums und der Ablei­stung des prak­ti­schen Jah­res. Die Appro­ba­ti­on berech­tigt dich zur Aus­übung der Heil­kun­de in Deutsch­land.

- Die Fach­arzt­aus­bil­dung: Um dich als Fach­arzt oder Fach­ärz­tin nie­der­zu­las­sen, musst du eine min­de­stens fünf­jäh­ri­ge Wei­ter­bil­dung in einem aner­kann­ten Fach­ge­biet absol­vie­ren. Die Fach­arzt­aus­bil­dung schließt du mit einer Prü­fung ab, die dir die Fach­arzt­be­zeich­nung ver­leiht.

- Die Zulas­sung zur ver­trags­ärzt­li­chen Ver­sor­gung: Wenn du gesetz­lich ver­si­cher­te Pati­en­ten behan­deln möch­test, musst du dich bei der Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gung (KV) dei­nes Bun­des­lan­des um eine Zulas­sung bewer­ben. Die Zulas­sung ist an bestimm­te Bedin­gun­gen geknüpft, wie zum Bei­spiel die Ein­hal­tung von Qua­li­täts­stan­dards, die Teil­nah­me an Fort­bil­dun­gen und die Abrech­nung nach dem ein­heit­li­chen Bewer­tungs­maß­stab (EBM).

- Die Wahl des Stand­orts: Die Wahl des Stand­orts für dei­ne Pra­xis ist ent­schei­dend für dei­nen Erfolg. Du soll­test dabei ver­schie­de­ne Fak­to­ren berück­sich­ti­gen, wie zum Bei­spiel die Nach­fra­ge nach dei­nem Fach­ge­biet, die Kon­kur­renz­si­tua­ti­on, die Erreich­bar­keit und die Miet­ko­sten. Außer­dem musst du dar­auf ach­ten, ob es in dei­ner Regi­on einen Bedarfs­plan gibt, der die Anzahl der zuge­las­se­nen Ärz­te und Ärz­tin­nen pro Fach­ge­biet und Gebiet fest­legt. Wenn es einen sol­chen Plan gibt, musst du dich an die KV wen­den, um einen frei­en Sitz zu fin­den oder einen bestehen­den Sitz zu über­neh­men.

Finan­zie­rung der Praxisgründung_Praxisbörse

Finan­zie­rung: Wie kannst du dei­ne Pra­xis finan­zie­ren?

Die Grün­dung einer eige­nen Pra­xis erfor­dert eine hohe finan­zi­el­le Inve­sti­ti­on. Du musst nicht nur die Mie­te und die Betriebs­ko­sten für dei­ne Pra­xis­räu­me bezah­len, son­dern auch die Aus­stat­tung, das Per­so­nal, die Ver­si­che­run­gen und die Steu­ern. Um dei­ne Pra­xis zu finan­zie­ren, hast du ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten:

- Eigen­ka­pi­tal: Eigen­ka­pi­tal ist das Geld, das du selbst in dei­ne Pra­xis ein­bringst. Das kann zum Bei­spiel dein Erspar­tes sein oder ein Dar­le­hen dei­ner Fami­lie oder dei­nen Freun­den. Eigen­ka­pi­tal hat den Vor­teil, dass du kei­ne Zin­sen zah­len musst und unab­hän­gig von exter­nen Geld­ge­bern bist. Aller­dings soll­test du nicht dein gesam­tes Ver­mö­gen in dei­ne Pra­xis stecken, son­dern immer einen finan­zi­el­len Puf­fer für unvor­her­ge­se­he­ne Aus­ga­ben haben.

- Fremd­ka­pi­tal: Fremd­ka­pi­tal ist das Geld, das du dir von einer Bank oder einer ande­ren Insti­tu­ti­on leihst. Fremd­ka­pi­tal hat den Vor­teil, dass du mehr Geld zur Ver­fü­gung hast und dei­ne Pra­xis schnel­ler auf­bau­en kannst. Aller­dings musst du Zin­sen zah­len und dich an bestimm­te Rück­zah­lungs­be­din­gun­gen hal­ten. Außer­dem musst du mei­stens Sicher­hei­ten bie­ten, wie zum Bei­spiel eine Bürg­schaft oder eine Hypo­thek auf dein Pri­vat­ver­mö­gen.

- För­der­mit­tel: För­der­mit­tel sind Zuschüs­se oder gün­sti­ge Kre­di­te, die dir von staat­li­chen oder pri­va­ten Stel­len gewährt wer­den, um dei­ne Pra­xis­grün­dung zu unter­stüt­zen. För­der­mit­tel haben den Vor­teil, dass du weni­ger Eigen­ka­pi­tal oder Fremd­ka­pi­tal benö­tigst und von gün­sti­gen Kon­di­tio­nen pro­fi­tierst. Aller­dings musst du dich an bestimm­te Auf­la­gen hal­ten, wie zum Bei­spiel die Schaf­fung von Arbeits­plät­zen oder die Ein­hal­tung von Umwelt­stan­dards. Zudem musst du dich recht­zei­tig um die Bean­tra­gung der För­der­mit­tel küm­mern, da die­se oft begrenzt sind und einem Wett­be­werb unter­lie­gen.

Die eige­ne Pra­xis nach Pra­xis­grün­dung mit Mar­ke­ting bekannt machen_Praxisbörse

Mar­ke­ting: Wie kannst du dei­ne Pra­xis bekannt machen?

Um dei­ne Pra­xis erfolg­reich zu füh­ren, musst du nicht nur gute medi­zi­ni­sche Lei­stun­gen erbrin­gen, son­dern auch dafür sor­gen, dass dei­ne poten­zi­el­len Pati­en­ten von dir erfah­ren. Dazu brauchst du ein effek­ti­ves Mar­ke­ting­kon­zept, das fol­gen­de Aspek­te umfasst:

- Die Posi­tio­nie­rung: Die Posi­tio­nie­rung ist die Art und Wei­se, wie du dich und dei­ne Pra­xis auf dem Markt prä­sen­tierst. Du soll­test dabei dei­ne Stär­ken, dei­ne Allein­stel­lungs­merk­ma­le und dei­ne Ziel­grup­pe klar defi­nie­ren. Zum Bei­spiel kannst du dich als Spe­zia­list oder Spe­zia­li­stin für ein bestimm­tes Fach­ge­biet, eine bestimm­te Behand­lungs­me­tho­de oder eine bestimm­te Pati­en­ten­grup­pe posi­tio­nie­ren.

- Die Kom­mu­ni­ka­ti­on: Die Kom­mu­ni­ka­ti­on ist die Art und Wei­se, wie du mit dei­nen poten­zi­el­len und bestehen­den Pati­en­ten in Kon­takt trittst. Du soll­test dabei ver­schie­de­ne Kanä­le nut­zen, wie zum Bei­spiel dei­ne eige­ne Web­site, sozia­le Medi­en, Fly­er, Bro­schü­ren, Anzei­gen oder Pres­se­mit­tei­lun­gen. Du soll­test dabei immer einen pro­fes­sio­nel­len und freund­li­chen Ton pfle­gen und dei­ne Lei­stun­gen trans­pa­rent und ver­ständ­lich dar­stel­len.

- Die Kun­den­bin­dung: Die Kun­den­bin­dung ist die Art und Wei­se, wie du dei­ne bestehen­den Pati­en­ten an dich bin­dest und zu Stamm­kun­den machst. Du soll­test dabei auf eine hohe Qua­li­tät dei­ner Behand­lung, eine gute Erreich­bar­keit, eine kur­ze War­te­zeit und eine indi­vi­du­el­le Betreu­ung ach­ten. Außer­dem soll­test du dei­ne Pati­en­ten regel­mä­ßig über Neu­ig­kei­ten aus dei­ner Pra­xis infor­mie­ren und ihnen Mög­lich­kei­ten zur Rück­mel­dung geben.

Orga­ni­sa­ti­on: Wie kannst du dei­ne Pra­xis effi­zi­ent füh­ren?

Um dei­ne Pra­xis effi­zi­ent zu füh­ren, musst du nicht nur ein guter Arzt oder eine gute Ärz­tin sein, son­dern auch ein guter Mana­ger oder eine gute Mana­ge­rin. Du musst dich um ver­schie­de­ne orga­ni­sa­to­ri­sche Auf­ga­ben küm­mern, wie zum Bei­spiel:

- Die Per­so­nal­pla­nung: Die Per­so­nal­pla­nung umfasst die Aus­wahl, die Ein­stel­lung, die Schu­lung und die Füh­rung dei­ner Mit­ar­bei­ter und Mit­ar­bei­te­rin­nen. Du soll­test dabei dar­auf ach­ten, dass du qua­li­fi­zier­tes und moti­vier­tes Per­so­nal fin­dest, das zu dir und dei­ner Pra­xis passt. Oben­drein soll­test du dich um eine fai­re Bezah­lung, eine gute Arbeits­at­mo­sphä­re und eine kla­re Auf­ga­ben­ver­tei­lung küm­mern.

- Die Ter­min­pla­nung: Die Ter­min­pla­nung umfasst die Ver­ga­be von Ter­mi­nen an dei­ne Pati­en­ten und die Koor­di­na­ti­on mit ande­ren Ärz­ten und Ärz­tin­nen oder Ein­rich­tun­gen. Du soll­test dabei dar­auf ach­ten, dass du einen opti­ma­len Zeit­plan erstellst, der sowohl dei­nen als auch den Bedürf­nis­sen dei­ner Pati­en­ten gerecht wird. Außer­dem soll­test du dich um eine fle­xi­ble Ter­min­ver­ga­be, eine schnel­le Ter­min­be­stä­ti­gung und eine zuver­läs­si­ge Ter­min­er­in­ne­rung küm­mern.

- Die Abrech­nung: Die Abrech­nung umfasst die Erstel­lung und den Ver­sand von Rech­nun­gen an dei­ne Pati­en­ten oder deren Kran­ken­kas­sen sowie die Kon­trol­le der Zah­lungs­ein­gän­ge. Du soll­test dabei dar­auf ach­ten, dass du eine kor­rek­te und voll­stän­di­ge Abrech­nung erstellst, die den gesetz­li­chen Vor­ga­ben ent­spricht. Zusätz­lich soll­test du dich um eine zeit­na­he Abrech­nung, eine ein­fa­che Zah­lungs­wei­se und eine freund­li­che Mah­nung küm­mern.

Fazit

Die Grün­dung einer eige­nen Pra­xis ist ein span­nen­des und loh­nen­des Pro­jekt für jeden Arzt oder jede Ärz­tin, der oder die sich selbst­stän­dig machen möch­te. Aller­dings erfor­dert es auch viel Pla­nung, Vor­be­rei­tung und Orga­ni­sa­ti­on. Mit den Tipps aus die­sem Blog­bei­trag kannst du dich opti­mal auf die Pra­xis­grün­dung vor­be­rei­ten und dei­ne eige­ne Pra­xis erfolg­reich füh­ren. Falls du Fra­gen hast, oder eine Beglei­tung auf dem Weg zu dei­ner eige­nen Pra­xis möch­test, dann zöge­re bit­te nicht uns zu kon­tak­tie­ren. Unser Netz­werk besteht aus unab­hän­gi­gen Pro­fis aus allen Berei­chen, rund um die Pra­xis­grün­dung.

Schau dir auch ger­ne das Inter­view mit Dr. Alex­an­der Mül­ler auf You­Tube an. Hier berich­tet er über die Hochs und Tiefs auf dem Weg in die eige­ne Pra­xis.

Christopher Paul

Christopher Paul

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