Einleitung
Irgendwann kommt der Zeitpunkt, da beschäftigen sich Praxisinhaber/innen zwangsläufig mit der Abgabe der eigenen Praxis. Egal, ob der eigene Anteil an einer Praxis oder die alleinige Praxis, der Gedanke an die Zeit nach der Praxisübergabe entsteht meist langsam.
Leider sind häufig auch genauso langsam – Die eigenen Unternehmungen, um die Praxis oder den Praxisanteil, auf die Praxisnachfolge vorzubereiten. Dies ist verständlich, wenn man überlegt, dass mit dem eigenen Lebenswerk so viele Emotionen verbunden sind. Und was dann verständlicher Weise hemmt, sind Gedanken wie:
– Was muss ich alles vorbereiten und beachten?
– Welche Auswirkungen hat meine Entscheidung auf Personal und Patientenstamm?
– Was macht das Personal und die Patienten dann ohne mich?
– Was, wenn der/die Nachfolger/-in mein Lebenswerk nicht angemessen weiterführt?
– Was wird aus all den Verbindlichkeiten (Verträgen)?
… oder, was fange ich mit meiner Zeit im Ruhestand an?
Ob durch ein Ereignis wie beispielsweise eine Krankheit, oder die sich immer mehr bemerkbar machende Belastung des Körpers durch die Arbeit, wenn der Gedanke einmal begonnen hat zu keimen, ist das Unausweichliche – der Ruhestand, meist nur noch einige wenige Jahre entfernt.
Warum so viele Praxen keine Nachfolge finden
Um das Thema Praxisnachfolge verstehen zu können, möchten wir zunächst über die aktuellen Marktsituation aufklären. Stand 2025: Es besteht ein Käufermarkt. Das Angebot an Praxen ist riesig. Anders als noch vor 20 Jahren, kann die Traumpraxis heute aus einer Vielzahl an Praxisangeboten ausgesucht werden.
Und hier kommt der Punkt. Das Problem weshalb so viele Praxen keine Nachfolge finden, ist die Tatsache, dass das Thema Praxisnachfolge zu häufig unterschätzt wird. Dazu kommt, dass die eigene Praxis als so attraktiv eingeschätzt wird, dass man sich vor Angeboten kaum retten können wird. Immerhin hat die Praxis gute Zahlen und die Ausstattung funktioniert ebenfalls einwandfrei.
Wir tauschen uns täglich mit Kooperations- und Netzwerkpartnern aus. Seit mehreren Jahren beobachten wir das Phänomen, dass Praxisinhaber/innen erst 6-12 Monate vor dem Ruhestand aktiv auf die Nachfolgesuche gehen. Das ist in den meisten Fällen zu spät!
Dies geschieht häufig mit einer Annonce auf der (Zahn-) Ärztekammer Webseite, oder einem Schreiben an das Depot des Vertrauens. Das Problem hierbei ist nur, dass die Annonce nicht ausreicht. Sie wird sehr wahrscheinlich kaum bis keine Beachtung findet. Die meisten durch uns gefundenen Praxisübernehmer, haben wir proaktiv kontaktiert. Ihr Interesse wurde durch ein Anschreiben/Anruf erst geweckt und der Gedanke der Praxisübernahme hat begonnen zu keimen.