Praxiswertermittlung - Wie man den Wert einer Praxis errechnet.
Sie möchten eine Praxiswertermittlung erstellen, denn Ihr Praxis soll ganz, oder teilweise verkauft werden? Eine fundierte Praxiswertermittlung ist der Schlüssel um den wahren Wert Ihrer langjährigen Arbeit zu erfassen und zu maximieren. Unsere Expertise in der Praxisbewertung ermöglicht es Ihnen, fundierte Entscheidungen zu treffen und den final – besten Preis für Ihre Praxis zu erzielen.
Hier sind Sie genau richtig!
Tipps, Aufklärung und ein kostenfreies Wertermittlungstool.
Inhaltsverzeichnis
Wir erklären Ihnen, wie Sie selbst, oder durch unsere professionelle Hilfestellung den Praxiswert zuverlässig ermitteln.
Sie stellen sich die Frage: Was ist meine Praxis wert?
„Wir klären Sie über alle Themen rund um den Praxiswert auf!“
Selbst den ideellen Praxiswert ermitteln.
1. Warum ist eine professionelle Praxiswertermittlung so wichtig?
Eine professionelle Bewertung Ihrer Praxis geht über die
einfache Addition materieller Werte hinaus. Sie berücksichtigt auch immaterielle Faktoren, die oft übersehen werden.
Zu den immateriellen Faktoren gehören der Standort der Praxis, die Wirtschaftlichkeit, ein Patientenstamm, der Ruf und das Know-how des Teams. Außerdem nicht zu vergessen: Das Praxisangebot und die Nachfrage im Umkreis.
Jede Praxis ist ein Unikat und so sollte man sie auch bei der Praxisbewertung behandeln. Denn einzelne Faktoren können den Wert einer Praxis erheblich steigern und sind entscheidend für die Attraktivität der Praxis auf dem Markt.
Tipp:
Um den wahren Wert Ihrer Praxis zu verstehen, empfiehlt es sich frühzeitig eine Bewertung durchführen zu lassen. Auch, um etwaige Maßnahmen zur Praxiswert Steigerung – vor dem Verkauf ergreifen zu können. Aus unserer langjährigen Erfahrung können wir Ihnen versichern: Spätestens bei der Kaufpreisverhandlung werden Sie bemerken, dass einige Wertbestimmende Faktoren Ihrer Praxis hinterfragt und wertmindernd dargestellt werden. Seien Sie also vorbereitet und kennen Sie die Praxiswert Faktoren genau!
„Der geringe Aufwand zur Erstellung einer Praxiswertermittlung lohnt sich!“
2. Woraus setzt sich der Praxiswert im Detail zusammen?
Der Wert einer Praxis setzt sich aus einer Kombination von materiellen und immateriellen Faktoren zusammen. Ähnlich wie bei der Betreuung eines Patienten, wo sowohl die klinische Ausstattung (= materiell) als auch die Qualität der Patientenversorgung (= immateriell) wesentliche Wertfaktoren für einen Behandlungserfolg (= Wert) sind.
„Die Bewertung einer Praxis ist komplex.. Jede Praxis ist ein Unikat und erfordert somit eine sorgfältige Betrachtung verschiedener Aspekte.“
2.1 Materielle Vermögenswerte
Diese beinhalten alle physischen Gegenstände, die einen monetären Wert haben. Dazu gehören:
- Medizinische Geräte und Ausrüstung
- Fahrzeuge wie Autos, Roller und Fahrräder
- Kunstgegenstände wie Bilder und Statuen
- Büroeinrichtungen und Computertechnik
- Räumlichkeiten / Immobilienbesitz, sofern die Praxisräume im Eigentum sind
- Lagerbestände von Verbrauchsmaterialien
2.2 Immaterielle Vermögenswerte
Der immaterielle Wert, nachfolgend auch Goodwill genannt, ist besonders schwerer zu bewerten. Zu den immateriellen Vermögenswerten zählen unter anderem:
Standort: Die Lage der Praxis beeinflusst den Wert einer Praxis erheblich. Eine Praxis in einer Region mit hoher Bevölkerungsdichte, oder in einem Gebiet mit wenig Konkurrenz aber gleichen Zahlen wie eine Praxis mit gegensätzlichen Bewertungskriterien, ist fast immer wertvoller.
Einflussfaktoren für die Bewertung der Praxislage:
- Erreichbarkeit der Praxis
- Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten
- Anbindung an Freizeitaktivitäten
- Nähe zu Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen
Die Außendarstellung als Wertfaktor:
- Ruf der Praxis
- Marketing, Webseite und Co.
- Patientenloyalität
- Markenidentität (Social-Media)
- Personal (Identifizierung mit der Praxis)
Wie in der Praxis, wo das Vertrauen der Patienten essenziell ist, spiegelt der Goodwill das Vertrauenskapital wider, das eine Praxis über die Jahre aufgebaut hat.
Praxiswert Faktoren Verträge und Vereinbarungen:
- Mietverträge
- Mitarbeiterverträge
- Mitarbeitervereinbarungen
- Leasingverträge und andere rechtliche Vereinbarungen, die für den Betrieb der Praxis von Bedeutung sind.
Tipps:
1. Achten Sie bei der Bewertung der Vereinbarungen auch auf jene, die nicht schriftlich festgehalten wurden. Bsp.: Hat der Praxisinhaber einzelne Mitarbeiter früher nach Hause gehen lassen und zu Weihnachten wurden stets 200€ in Bar an alle Mitarbeiter gezahlt, so geht diese „stillte Vereinbarung“ auch auf einen Praxisübernehmer über. Die Vereinbarung hat also einen Einfluss auf den Praxiswert und muss besonders beim Praxisverkaufsprozess kommuniziert werden.
2. Den Wert einer Praxis kann man durch die Übertragbarkeit der Verträge steuern. Eine Vorlage zur Prüfung der Praxisverträge finden Sie hier.
Bsp.: Wurden diverse Verträge vor der Praxisübergabe nicht rechtzeitig gekündigt und ein Praxisübernehmer muss diese übernehmen, kann das zu einem Wertverlust führen.
Patientenstamm:
Die Größe und das Wachstumspotenzial des Patientenstamms sind bei der Praxisbewertung entscheidend. Kommt der Patient regelmäßig und ist an Selbstzahlungen gewöhnt, steigert dies den Wert Ihrer Praxis. Auch eine digitalisierte und gut gepflegte Patientendatenbank kann als eine wertvolle Ressource angesehen werden. Möchten Sie „ausschließlich“ den Patientenstamm verkaufen, dann hilft Ihnen sicherlich unser Blogbeitrag zu diesem Thema weiter.
Know-how und Praxisangebot:
Mit dem Know-how der Praxis sind die Fähigkeiten des Personals und der Behandler gemeint. Sind Praxispersonal und Behandler geschult und fortgebildet, so steigert das den Praxiswert. Nicht selten kam es in der Vergangenheit vor, dass sich unsere Praxissucher für eine Praxis mit einer Spezialisierung entschieden haben. Wenn dann auch noch die Möglichkeit besteht, dass Wissen zertifiziert weitergeben zu dürfen (Erlaubnis zur Weiterbildung) wirkt sich das ebenfalls enorm wertsteigernd auswirken. …
Worauf bei der Praxisübernahme, also auch Abgabe -bei dem Praxispersonal zu achten ist finden Sie hier.
„… Dann wurde auch oftmals die finanzielle Performance der Praxis außer Acht gelassen.“
2.2.1 Finanzielle Performance
Umsatz und Rentabilität:
Die aktuellen und vergangenen finanziellen Leistungen der Praxis sind entscheidende Indikatoren für ihren Wert. Ähnlich wie die stetige Beobachtung der Vitalzeichen eines Patienten, gibt die finanzielle Gesundheit der Praxis Auskunft über ihren Zustand und potenzielle zukünftige Leistungen. Die aktuelle finanzielle Leistung einer Praxis wird wesentlich stärker bei der Praxisbewertung bemessen. (siehe im unteren Bereich aufgeführte Bewertungsmethoden)
Tipp: Bereiten Sie alle finanzbezogenen Dokumente strukturiert vor. Eine Checkliste zur Vorbereitung der Praxisübergabe finden Sie hier.
Eine Cashflow-Analyse, also eine Analyse zur Erkennung regelmäßiger und vorhersehbarer Einkommensströme kann den Wert der Praxis erhöhen indem sie diese vor allem auf bevorstehende Verhandlungen vorbereitet.
Vergleich zum Praxisalltag: Ähnlich wie ein Arzt, der verschiedene Aspekte der Patientengesundheit untersucht, von Symptomen über Labortests bis hin zu langfristigen Gesundheitsplänen, muss die Bewertung einer Praxis alle Aspekte betrachten, die ihren Wert beeinflussen können. Die gründliche Untersuchung und Bewertung jeder Komponente, sowohl der greifbaren als auch der weniger greifbaren, gibt ein vollständiges Bild vom Wert der Praxis.
In der Summe erfordert die Praxiswertermittlung eine multidimensionale Betrachtung, ähnlich einem umfassenden Behandlungsplan, der auf die spezifischen Bedürfnisse eines Patienten zugeschnitten ist.
2.2.2 Marktbedingungen
Erweiterungspotenzial: Praxen die das Potenzial zur Erweiterung ihrer Dienstleistungen oder zur Ausdehnung ihrer Patientenbasis haben, können wertvoller sein. Ein Beispiel dafür kann die Erweiterungsmöglichkeit der Räumlichkeiten – oder das Angebot neuer Fachbereiche sein.
Anpassungsfähigkeit: Die Fähigkeit einer Praxis, sich neuen Marktbedingungen anzupassen oder innovative Behandlungsmethoden einzuführen, trägt ebenfalls zu ihrem Wert bei.
Die Praxiswertermittlung ist somit ein komplexer Prozess, der detaillierte Kenntnisse in mehreren Bereichen erfordert. Professionelle Berater wie wir -können dabei helfen, ein umfassendes Verständnis des wahren Wertes Ihrer Praxis zu entwickeln und sicherzustellen, dass Sie beim Verkauf & Kauf einer Praxis den bestmöglichen Preis erzielen.
Vergleich zum Praxisalltag: Die Investition in eine professionelle Bewertung ist vergleichbar mit einer gründlichen medizinischen Diagnose: Sie ist entscheidend, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen und langfristig von Ihrer Entscheidung zu profitieren.
2.2.3 Strategische Entwicklungsmöglichkeiten
Wettbewerbsfähigkeit: Die Positionierung der Praxis im Vergleich zu lokalen Konkurrenten beeinflusst den Wert einer Praxis ebenfalls. Ein starker Wettbewerbsvorteil, wie spezialisierte Dienstleistungen oder eine dominante Marktposition, kann den Wert steigern. Wurde hingegen jahrzehntelang nichts an der Praxis in Form von Marketing oder Erweiterung des Behandlungsspektrums (Modernisierung) unternommen, so wirkt sich dies wertmindernd aus.
Wirtschaftliche und gesellschaftliche Faktoren: Externe Faktoren wie gesetzliche Änderungen im Gesundheitswesen, demografische Verschiebungen oder technologische Fortschritte können ebenfalls den Wert einer Praxis beeinflussen.
3. Welche Methoden zur Praxiswertermittlung gibt es?
Bei der Praxiswertermittlung gibt es mehrere gängige Methoden, die genutzt werden können, um den Wert einer Praxis zu bestimmen. Diese Methoden berücksichtigen sowohl quantitative als auch qualitative Faktoren und können je nach Praxis und Umständen variieren. Hier sind einige der häufigsten Ansätze:
Ertragswertverfahren: Dies ist eine der häufigsten Methoden zur Bewertung von Praxen. Hierbei wird der Wert der Praxis auf der Grundlage der erwarteten zukünftigen Gewinne berechnet, diskontiert mit einem angemessenen Zinssatz, um den gegenwärtigen Wert zu ermitteln. Diese Methode ist besonders relevant, wenn die Praxis stabile und vorhersagbare Einnahmen hat.
Substanzwertverfahren: Diese Methode berücksichtigt den Wert aller materiellen Vermögenswerte der Praxis, wie medizinische Geräte und Inventar. Immaterielle Werte wie Goodwill werden bei dieser Methode oft nicht berücksichtigt, was sie weniger geeignet macht, wenn diese eine große Rolle spielen. Sie wird auch Sachwertverfahren genannt.
Vergleichswertverfahren: Hierbei wird der Wert der Praxis durch den Vergleich mit kürzlich verkauften ähnlichen Praxen in ähnlicher Lage geschätzt. Diese Methode hängt stark von verfügbaren Marktdaten ab und kann durch regionale Marktunterschiede beeinflusst werden.
Kombinierte Verfahren: Oft wird auch eine Kombination der verschiedenen Methoden verwendet, um eine umfassendere Bewertung zu ermöglichen. Dies kann besonders nützlich sein, um sowohl materielle als auch immaterielle Werte angemessen zu berücksichtigen.
4. Kostenfreies Praxis Wertermittlungstool vorgestellt
Um den Wert einer Arzt-, Zahnarzt-, Therapie- oder Veterinärpraxis zu bestimmen, können verschiedene Methoden angewandt werden. Wir stellen Ihnen nachfolgend unsere drei favorisierten Methoden vor und erläutern, wie unser kostenloses Wertermittlungstool Ihnen helfen kann, schnell und einfach einen Durchschnittswert aus diesen Methoden zu berechnen.
4.1 Ärztekammer-Methode
Diese Methode wird oft von den Ärztekammern empfohlen und basiert auf einer Kombination von Umsatz, Gewinn und anderen betriebswirtschaftlichen Faktoren der Praxis. Sie berücksichtigt sowohl materielle als auch immaterielle Vermögenswerte und ist besonders dafür geeignet, den Goodwill der Praxis zu bewerten.
4.1.1 Schritt-für-Schritt-Erklärung
Zusammenfassung der Formel
Durchschnittlicher Jahresumsatz:
Durchschnittsumsatz = (Umsatz letztes Jahr + Umsatz vorletztes Jahr + Umsatz vor drei Jahren) / 3
= Netto-Umsatz.
Von diesem Durchschnittsumsatz wird das kalkulatorische Gehalt des Oberarztes abgezogen.
Netto-Umsatz = Durchschnittsumsatz – Oberarztgehalt
= Goodwill-Berechnung.
Der ideelle Praxiswert (Goodwill) wird berechnet, indem der Netto-Umsatz durch den festgelegten Zeitraum, in der Regel 3 Jahre, geteilt wird. Dies kann auch durch einen Multiplikator ersetzt werden, der von der Ärztekammer festgelegt wird:
Goodwill = Netto-Umsatz / 3 Jahre*
*(für 3 Jahre kann auch ein von der Ärztekammer festgelegter Multiplikator eingesetzt werden.)
Der Multiplikator kann je nach Praxis und Marktbedingungen variieren, wird aber oft in der Praxiswertermittlung durch die Ärztekammer festgelegt.
Beispielrechnung mit Daten
Umsätze der letzten drei Jahre:
- Jahr 1: 420.000 €
- Jahr 2: 380.000 €
- Jahr 3: 440.000 €
- Durchschnittsumsatz:
Durchschnittsumsatz= 420.000 € + 380.000 € + 440.000 € / 3 = 413.333 €
- Netto-Umsatz:
Netto-Umsatz= 413.333 € − 79.000 € = 334.333 €
- Goodwill:
Goodwill = 334.333 €
Der ideelle Praxiswert beträgt somit 334.333 €.
4.2 Umsatzmethode
Die Umsatzmethode konzentriert sich auf die Analyse der Einnahmen der Praxis. Sie bewertet den Wert der Praxis basierend auf dem erzielten oder erzielbaren Umsatz, oft unter Verwendung eines Multiplikators der aus Vergleichsdaten ähnlicher Praxen abgeleitet wird. Diese Methode ist nützlich bei Praxen mit gut dokumentierten und stabilen Umsatzzahlen.
Hinweis: Vorsicht! Hier kann die bewertende Person allerdings auch sehr zu Gunsten des Auftraggebers den Praxiswert steigern. Stichwort „Multiplikator“… Dieser wird nicht selten exorbitant hoch gewählt.
Berechnung des gewichteten Umsatzes:
Für die Berechnung des gewogenen durchschnittlichen Umsatzes werden die Umsätze der letzten drei Jahre abzüglich Fremdleistungen und Abschreibungen jeweils mit einem Faktor multipliziert, der die Relevanz des Jahres in der Gesamtbewertung ausdrückt.
4.2.1 Schritt-für-Schritt-Erklärung
Zusammenfassung der Formel
Gewichteter Umsatz =
((Umsatz letztes Jahr -Fremdleistungen lj. -Abschreibungen lj.) ×3) + ((Umsatz vorletztes Jahr -Fremdleistungen vlj. -Abschreibungen vlj.)×2) +
((Umsatz vor drei Jahren -Fremdleistungen vdj. -Abschreibungen vdj.)×1)
= Ergebnis 1.Teil
Es wurde also jeweils der Umsatz eines Jahres (- „Minus“) die Fremdleistungen des Jahres (- „Minus“) die Abschreibungen des Jahres gerechnet und die Summe nach Relevanz quotiert. Begonnen wird mit dem ersten Jahr (Quote 3 weil drei Jahre gesamt) … .
Das Ergebnis ist die Summe aller einzeln berechneter und quotierter Jahre.
Im zweiten Schritt wird der gewichtete Umsatz durch die Summe der verwendeten Gewichtungsfaktoren geteilt, um den gewogenen Durchschnitt zu ermitteln:
Durchschnittlicher Umsatz = Gewichteter Umsatz ÷ Summe der Gewichtungsfaktoren (3+2+1)
Ergebnis 2.Teil = Ergebnis 1.Teil ÷ Anzahl der Summer aller Jahre quotiert (6).
= Ergebnis 3.Teil
Der Goodwill, oder der ideelle Praxiswert, wird schließlich als ein Prozentsatz dieses durchschnittlichen Umsatzes berechnet. Hier wird oft ein Wert von 33% angenommen. Es kann allerdings auch ein anderer Prozentsatz gewählt werden um das Ergebnis zu beeinflussen 😉
Goodwill= Durchschnittlicher Umsatz × 0,33
Beispielrechnung:
- Umsätze der letzten drei Jahre:
- Jahr 1 (letztes Jahr): 420.000 €
- Jahr 2 (vorletztes Jahr): 380.000 €
- Jahr 3 (vor drei Jahren): 440.000 €
- Fremdleistungen der letzten drei Jahre:
- Jahr 1: 3.000 €
- Jahr 2: 2.451 €
- Jahr 3: 8.522 €
- Abschreibungen der letzten drei Jahre:
- Jahr 1: 5.000 €
- Jahr 2: 5.000 €
- Jahr 3: 5.000 €
1. Berechnung des gewichteten Umsatzes
Zuerst berechnen wir den bereinigten Umsatz für jedes Jahr, indem wir die Fremdleistungen und Abschreibungen abziehen, und multiplizieren diesen dann mit dem entsprechenden Gewichtungsfaktor.
Jahr 1 (höchste Relevanz, Faktor 3):
(420.000 €−3.000 €−5.000 €) × 3 = 412.000 € × 3 = 1.236.000 €
Jahr 2 (mittlere Relevanz, Faktor 2):
(380.000 €−2.451 €−5.000 €) × 2 = 372.549 € × 2 = 745.098 €
Jahr 3 (geringste Relevanz, Faktor 1):
(440.000 €−8.522 €−5.000 €) × 1 = 426.478 € × 1 = 426.478 €
Nun summieren wir diese gewichteten Umsätze:
Gesamtgewichteter Umsatz = 1.236.000 € + 745.098 € + 426.478 € = 2.407.576 €
2. Durchschnittlicher Umsatz (Gewichtung)
Den Gesamtgewichteten Umsatz teilen wir durch die Summe der Gewichtungsfaktoren (3 + 2 + 1 = 6):
Durchschnittlicher Umsatz = 2.407.576 € ÷ 6 = 401.262,67 €
3. Goodwill (ideeller Praxiswert)
Nun berechnen wir den Goodwill, indem wir den durchschnittlichen Umsatz mit 33% multiplizieren:
Goodwill = 401.262,67 € × 0,33 = 132.416,68 €
4.3 Bereinigte Gewinnmethode
Diese Methode betrachtet den Gewinn der Praxis, allerdings nach einer Bereinigung um außerordentliche und nicht wiederkehrende Posten. Ein Beispiel dafür sind die KFZ-Kosten, die für den neuen Praxisinhaber nicht anfallen, weil er beispielsweise kein Auto nutzen wird. Diese Methode gibt Aufschluss über die tatsächliche Ertragskraft der Praxis und ist besonders relevant, um die nachhaltige Profitabilität einer Praxis zu beurteilen.
Wir ersparen Ihnen die Formel und kommen direkt zum Beispiel.
4.3.1 Schritt-für-Schritt-Erklärung
- Gewinne der letzten drei Jahre:
- Jahr 1 (letztes Jahr): 270.000 €
- Jahr 2 (vorletztes Jahr): 240.000 €
- Jahr 3 (vor drei Jahren): 300.000 €
- KFZ-Kosten (nicht übertragbare Kosten):
- Jahr 1: 2.000 €
- Jahr 2: 2.000 €
- Jahr 3: 2.000 €
In diesem Beispiel addieren wir alle „nicht übertragbaren“ Ausgaben der Praxis auf den Gewinn. Die KFZ-Kosten mindern den Gewinn der Praxis, der Praxisübernehmer wird allerdings zu Fuß zur Praxis kommen und daher kein KFZ verwenden. Die KFZ Kosten sind also nicht auf einen Praxisübernehmer übertragbar und werden daher zum Gewinn addiert. Wie bei der Umsatzmethode werden die Jahre quotiert und im Anschluss die Anzahl der Jahre durch das Ergebnis Teil 2. geteilt.
Ergebnis Teil 1.
Jahr 1 (letztes Jahr)
Bereinigter Gewinn Jahr 1 = 270.000€ + 2.000€ = 272.000€
Jahr 2 (vorletztes Jahr):
Bereinigter Gewinn Jahr 2 = 240.000€ + 2.000€ = 242.000€
Jahr 3 (vor drei Jahren):
Bereinigter Gewinn Jahr 3 = 300.000€ + 2.000€ = 302.000€
Nachdem die gewichteten Gewinne summiert wurden, teilen wir den Gesamtwert durch die Summe der Gewichtungsfaktoren (3 + 2 + 1 = 6), um den gewogenen Durchschnitt zu erhalten.
Ergebnis Teil 2.
Jetzt multiplizieren wir die bereinigten Gewinne mit den entsprechenden Gewichtungsfaktoren und summieren die Ergebnisse.
Gewichteter Gewinn
= (272.000 € × 3) + (242.000 € ×2) + (302.000 €×1)
= 816.000 € + 484.000 € + 302.000 € = 1.602.000 €
Durchschnittlicher bereinigter Gewinn:
Wir teilen den gewichteten Gewinn durch die Summe der Gewichtungsfaktoren (6):
Abschließend berechnen wir den Goodwill als 85% des durchschnittlichen bereinigten Gewinns.
Goodwill = 267.000 € × 0,85
= 226.950 €
Ergebnis
Der ideelle Praxiswert beträgt 226.950 €.
5. Praxisbewertung kostenfrei durch unser Tool
Unser kostenfreies Wertermittlungstool
Um die Praxiswertermittlung zu vereinfachen, haben wir ein kostenfreies Tool entwickelt, das schnell und einfach einen Durchschnittswert aus diesen drei Bewertungsmethoden errechnet.
- Ärztekammermethode
- Bereinigte Gewinnmethode
- Umsatzmethode
Das Tool haben wir so programmiert, dass es Nutzern schnell und einfach möglich ist, eine erste Einschätzung des Praxiswertes zu erhalten. Basierend auf den eingegebenen Daten zu Umsatz, Gewinn und weiteren betriebswirtschaftlichen Kennzahlen.
Hinweis: Unser Tool ist eine hervorragende Ressource für Praxisinhaber, die eine erste Wertermittlung ihrer Praxis vornehmen möchten, ohne sofort tief in die finanziellen Details eintauchen zu müssen. Es bietet eine benutzerfreundliche Schnittstelle, die Sie durch den Prozess führt und innerhalb weniger Minuten verlässliche Ergebnisse liefert. Nutzen Sie unser Tool, um eine fundierte Entscheidung über den nächsten Schritt in Ihrer beruflichen Laufbahn zu treffen, sei es der Verkauf Ihrer Praxis oder die Planung für die Zukunft.
Info: Der Praxiswert – Tool befindet sich noch im Aufbau. Die wichtigste Funktion -die Berechnung funktioniert jedoch bereits. Wir möchten Sie also einladen, unser Tool zu testen um schnell den ideellen Praxiswert Ihrer Praxis zu ermitteln. Die finale Berechnung und Versendung dauert einen Moment.